Lebensadern folgen

Wir radeln entlang der Flüsse Kwae, Chao Phraya, Ping, Kok, und Ruak zum Mekong

Anfang April 2014 konnten wir endlich wieder mit unserem heiss geliebten Veltop weiter gen Norden fahren. Unser Paket von Veltop kam in Bangkok an und wir konnten es von Ayutthaya aus abholen. Ohne Veltop hätten wir die kommenden Monate wahrscheinlich gar nicht „überlebt“ – oder wir hätten die weisse Fahne geschwungen. Denn: ja, es geht noch heisser. Im März haben wir schon unter den extremen Temperaturen gelitten, die Monate April und Mai setzten dem noch eins drauf. Ab 10 Uhr morgens hatten wir immer Temperaturen über 36 Grad – d.h. über Körpertemperatur, oft über 40 Grad. Nachts blieben die Temperaturen meist lange auf über 30 Grad hängen, erst in den frühen Morgenstunden konnten wir leicht verschnaufen.

Kein Radelwetter für Leute über 50… und kein Hundewetter. Rambo & Caramba konnten meist nur bis gegen 9 Uhr laufen, dann war erst der Teer und dann auch die Luft zu heiss für sie. Hunde können nicht schwitzen wie wir Menschen. Denn wenn wir Hitze fühlen, produzieren wir Schweiss und mit dem Fahrtwind kühlt das dann die Haut. Bei Hunden funktioniert das nicht. Sie liegen im Ernstfall unbeweglich irgendwo im Schatten und hecheln. Wir sind jedoch mit Rambo und Caramba meist unterwegs, darum müssen wir sie dann noch zusätzlich mit Wasser auf dem Fell kühlen.

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Rambo & Caramba müssen gewässert werden – im Fluss oder aus der Flasche

Gen Norden entschieden wir uns entlang der Flüsse zu radeln, den Lebensadern weltweit. Das war eine gute Entscheidung, denn oftmals, gerade am Chao Phraya, der dann in den Ping überging, fanden wir oft traumhafte „Radwege“. Eigentlich keine ausgesprochenen Radwege, aber meist betonierte Dämme, die nur von den Anwohnern genutzt wurden, d.h. praktisch kein Verkehr und wenn dann oft nur Mopeds. Wir fuhren hauptsächlich auf der Westseite des Flusses. Wir liebten die frühen Morgen und genossen neben den annehmbaren Temperaturen das erwachende Leben in den Dörfern. Mit Touristen rechnet hier keiner, wir wurden überall begeistert empfangen. Die Infrastruktur ist trotzdem gut, Essen und Trinken gibt es immer und die Nächte verbrachten wir meist in sogenannten „24h“ – 24 Stunden Hotels. Diese Zimmer kann man für die ganze Nacht mieten oder eben stundenweise und man kann erscheinen wann man möchte. Vorteile: alle Annehmlichkeiten wie Aircon, Bad, Warmwasser, TV, Wifi, Roomservice (Spiegel, Kondome, …) zu erschwinglichen Preisen (350-500 Baht) und da die Gäste meist nicht erkannt werden möchten (da es der ehrenwerte Geschäftsmann mit seiner Geliebten ist) gibt es vor dem Zimmer oft eine dazugehörige Garage – perfekt für unsere Trikes.

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24h Unterkünfte in Thailand – mal „Resort-mässig“, meist nur in Thai angeschrieben (zu erkennen an „24“ oder an „Wifi“) und mal mit Spiegeln an der Decke ;-)

Songkran, das thailändische Neujahres- und Wasserfest, verbrachten wir in Salokbat am River Ping. Ein Ort ganz ohne „Farangs“ – Ausländer mit weisser Hautfarbe – ganz nach unserem Geschmack. Ein überraschendes Highlight war Kamphaeng Phet. Die 2 historischen Parks sind gut erhalten, sehr gepflegt, schattig und auch hauptsächlich von (wenigen) Thais besucht. Chiang Mai hatten wir das letzte Mal in den 90er Jahren besucht… es ist ganz schön gewachsen, das stimmt. Doch der Altstadtkern ist nach wie vor sehenswert, hat eine gute, fast dörfliche Atmosphäre und lädt immer noch zum verweilen ein.

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Strecke von Prachuap Khiri Khan (04.03.2014) bis Ayutthaya (23.03.2014)

Von Chiang Mai nach Mae Sai mussten wir uns sputen, unser Visum musste wieder einmal erneuert werden. Wir haben ein sogenanntes „Non Immigrant O Visa M“, welches zwar für ein Jahr gültig ist, jedoch müssen wir trotzdem alle 3 Monate aus Thailand ausreisen und wieder einreisen und bekommen jedesmal 3 Monate Aufenthalt in den Pass gestempelt. Wollten wir die Ausreisen umgehen, so müssten wir in Berlin vor der Einreise ein „Non Immigrant O Visa A“ (= „Longstay“) beantragen, welches nur für Personen ab 50 Jahren gedacht ist. Hierfür muss ausserdem ein Guthaben von 800’000 Baht (ca. 20’000 Euro) auf einer thailändischen Bank nachgewiesen werden.

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Strecke von Ayutthaya (04.04.2014) bis Mae Sai (17.05.2014)

Bis kurz vor Li waren wir immer in Flussebenen unterwegs. Viel Hitze aber wenigstens keine Steigungen. Seit Mae Pa (kurz vor Chiang Mai) kommen täglich zur Hitze noch viele Höhenmeter dazu. Wunderschön für die Augen, aber auch eine zusätzliche Herausforderung für unser Gespann und für die Hunde, die bergauf eigentlich immer laufen sollten. Manchmal jedoch wurde es so heiss, dass wir sie nicht mehr laufen lassen konnten und der Igel musste sie auch noch den Berg hoch schleppen. Also, liebe Nachahmer, wenn Ihr hier radeln möchtet, können wir Euch das absolut empfehlen, wenn Ihr es aber auch geniessen wollt, dann macht es vielleicht besser zwischen November und März…

 

Über grenzenlos2001

Igel & Paola, Rambo† & Caramba† auf dem Bike, Trike und im Bus um die Welt
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Eine Antwort zu Lebensadern folgen

  1. Harry Mueller schreibt:

    Hallo zusammen
    Im Falle ihr habt davon noch nichts gehoert: ‚Gratis-Zeltplatz/e“ findet ihr in jedem Temple bei den Moenchen, oft kriegt ihr da auch ein einfaches Zimmer/Huette angeboten. In der Regel aber nur fuer eine (1) Nacht. Nach Budhistischemn Brauch, darf kein „Reisender“ Abgewiesen werden. Dess oefteren erhaelt ihr auch eine Mahlzeit. In vielen Gegenden speziell in Doerfern, ist es auch brauch, am Morgen in den Tempel zu gehen und Speisen mitzubringen, die dann gemeinsam dort verspeisst werden. (Zeitlich sehr unterschiedlich… informiert euch).
    Gruss und alles Gute mit Gottes Segen
    Harry (&Da)
    PS
    My CS site: https://www.couchsurfing.org/people/letsgo-harry/
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