Eindrücke Vietnam 2

… so viele Eindrücke hinterlässt Vietnam, da müssen wir doch gleich noch Teil 2 anhängen…

Wie Ihr vielleicht im Teil 1 der Eindrücke aus Vietnam gelesen habt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir sehr bald wieder kommen, ziemlich gering. Zur Zeit sind wir auf dem Highway 1 (AH1) – der wichtigsten Strasse Vietnams, nämlich der Nord-Süd-Verbindung unterwegs. Das Wetter ist schlecht, die Landschaft bietet nicht viel zum sehen, der Highway nervt… viel Zeit zum nachdenken und zum Studium des vietnamesischen Verkehrs…

Ho-Chi-Minh(HCM)-Highway: Auf diesem waren wir die erste Woche in Vietnam unterwegs. AH1 geht meist in der Nähe der Küste entlang, der HCM-Highway verläuft etwa parellel dazu landeinwärts. Der grosse Vorteil für Radler: der HCM-Highway ist viel weniger befahren wie AH1 und er führt teilweise durch hübschere Landschaft, ist aber auch hügeliger. Für die Mopeds, die Haare und die Stimmbänder ist hier allzeit gesorgt. Rua Xe (Mopedschrauber), Cat Toc (Friseur) und Karaoke (singsang) gibt es in jedem kleinsten Kaff, wenn Du hungrig bist, musst Du halt noch ein bisschen weiter fahren.
Auf AH1 ist dagegen die Hölle los, dafür kann man überall sein Moped reparieren, sich die Haare schneiden lassen, singen und man bekommt auch etwas zu essen und findet sogar Plätze zum schlafen. AH1 ist meist nicht so hügelig.

Highway 1 (AH1): Dieser ist von Anfang bis Ende eine einzige Grossbaustelle, denn er wird gerade verbreitert, renoviert und mit Kanalisation versehen. Uii, das macht vielleicht Spass bei Regen… wir sehen täglich aus als wenn wir komplett offroad gefahren wären… Das Vorgehen dabei erinnert uns an Indien. Häuser, die im Weg stehen, werden schlichtwegs „abrasiert“, d.h. wenn die Hälfte des Hauses dem Fortschritt im Wege steht, wird eben diese Hälfte abgerissen. Fertig. Die andere Hälfte bleibt einfach stehen oder wird umbaut oder fällt zusammen.

Hochstapler: In der Kategorie „Mopeds breit- bzw. hochstapeln“ sind die Vietnamesen wohl weltweit die Gewinner. Es gibt nichts, was auf einem Moped nicht transportiert werden kann.

Ernährung: Viecher die gegessen werden, wie Rindviecher, Büffel, Schweine, Hunde, sehen immer gesund und wohl genährt aus. Hühner und Menschen (auf dem Lande) dagegen sind überwiegend schlank, sehr schlank oder schon bedenklich schlank und sehen nicht immer gesund aus. Dieses Phänomen können wir uns nicht erklären…

Hunde: ja, Vietnamesen essen Hunde, Europäer essen Hasen und Schnecken, Südamerikaner essen Meerschweinchen… jedem das Seine. Was uns jedoch massiv daran stört, ist die Art und Weise, wie die armen Viecher und oftmals langjährigen Freunde eines Menschen, gefangen und transportiert werden. Jeden Tag sehen wir Mopeds mit einem Käfig hinten drauf, eine lange Eisenzange am Käfig festgemacht, mit welcher die Hunde eingefangen werden. Die Hundefänger nehmen sich einfach Hunde, welche auf der Strasse rumlaufen, ob sie nun einen Besitzer haben oder nicht. Wir würde das schon mal Diebstahl nennen, ganz zu schweigen von den gebrochenen Herzen der Besitzer. Und dann gibt es die „Grosshändler“. Grosse LKWs voll mit Hunden, dicht gestapelt in Käfigen, transportiert über mehrere Stunden bei +/- 30 Grad und nahezu 100% Luftfeuchtigkeit. Die Fahrer müssen die Hunde immer wieder mit Wasser aus dicken Schläuchen und Hochdruck wässern, sonst verreckt ihnen die Ladung noch vor dem Ziel. Das könnte man auch anders machen. Auch Schlachtvieh verdient etwas Respekt bevor der Schlachter ihnen das Garaus macht. Das gilt für Hunde, Hühner, Rindviecher und allem was wir noch so essen.
Hier gibt es Infos von AnimalsAsia.org.

 

Über grenzenlos2001

Igel & Paola, Rambo† & Caramba† auf dem Bike, Trike und im Bus um die Welt
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